Länderpokal 2023: vieleviele Stahlbälle beim bundesweiten Spitzenboule

Jeden Herbst wird vom DPV (Deutscher Petanque Verband) der Länderpokal ausgerichtet. Das heißt, dass alle 10 Landesverbände aus Deutschland jeweils 5 Auswahlteams stellen, die ihren Verband repräsentieren: Senioren 1 und Senioren 2 (also zwei Herrenteams), Damen, Espoirs (Spieler*innen bis 23 Jahre) und ein Jugendteam. Mit diesen fünf Teams tragen die Landesverbännde jeweils gegeneinander Begegnungen à fünf Spiele aus.  Gewinnt ein Verband mindestens drei Spiele, gewinnt er die Begegnung. Hier spielen also die Besten der Besten aus dem ganzen Bundesgebiet. Es ist spielerisch wahrscheinlich das Highlight der Saison.

Impressionen aus der Boulehalle Düsseldorf:

Der PV Ost ist bei diesem Vergleich der Landesverbände traditionell der absolute Underdog: Während der PV Ost weniger als 300 Mitglieder zählt, gibt es im baden-württembergischen Verband mehr als 150. Vereine. Ups.

Doch ein kleines Dorf im Osten des Landes schwingt sich auf, diese Kräfteverhältnisse bald Geschichte werden zu lassen…

Weniger spektakulär formuliert: Auch der Stahlball aus Leipzig war in den verschiedenen Auswahlteams des PV Ost vertreten: Christina, Ella und Susann waren Teil des Damen-Teams, das dazu noch von Stahlball-Legende Kumpel-Devin gecoacht wurde. Senioren 1 wurde mit Hannes, Luki, Paul F. und Julian komplett vom Stahlball gestellt und auch Senioren 2 war mit Dreh- und Angelpunkt Thomas stark stahlballstrahlig…

Alle Spielerinnen und Spieler, Betreuerinnen und Betreuer, Coaches und Coaches wurden im gemeinsamen Hotel untergebracht, verbrachten ewig lange gemeinsame Busfahren quer durch Deutschland. Dazu ein ganzes Wochenende intensives Boule spielen, am Seitenrand stehen, nachts Pizza essen und und und… Das schweißt zusammen und bringt mehr Erfahrung als du dir auf 13 Trainingsplätzen antrainieren kannst.

 

Das Jugendteam um Juri holte zwei Siege.

Spielerisch alles zusammenzufassen würde sicherlich die WordPress-Kapazitäten sprengen, die uns zur Verfügung stehen. Daher in verkürzter Form:

Der Verband schneidet insgesamt als neunter von zehn Verbänden ab. Das ist respektabel, denn darin steckt, dass eine Begegnung (gegen den Nord-Verband) gewonnen wurde. Mit einem neuen Jugend-Team und dem etwas erfahrenem Juri haben wir dank der tollen Jugendarbeit in Chemnitz und Dresden außerdem ein paar tolle Talente für die Zukunft.

 

 

In diesem Moment offensichtlich in ganz unterschiedlichen emotionalen Universen unterwegs:
Ella, Susann und Christina

Und genau diese Zukunft ist es auch, auf die wir uns aus anderen Gründen freuen können: Unsere Stahlball-Damen (+ Tina aus Dresden) gewannen zwar „nur“ eine Partie, zeigten aber in vielen Spielen, dass eigentlich viel mehr Siege drin gewesen wären. Muster erkannt, Erfahrung mitgenommen und Hoffnung für die nächsten Jahre gemacht!

 

 

Senioren 2, was ist zu tun in dieser Spielsituation? Bachner wägt die Optionen ab, während Teile des Teams schon aufgegeben zu haben scheinen. (Step: „Das weise ich von mir!“)

Senioren 2 um unseren diesjährigen Doppellandesmeister (LM Triplette und Doublette Mixed) Thomas hatte sicherlich die schwersten Ausgangsvoraussetzungen: Ohne Auswechselspieler, krankheitsbedingte Personalwechsel bis zum Abend Vorabend (!), ohne Coach und mit zwei von drei Leuten, die keinerlei Länderpokalerfahrung hatten. Um aus dieser Situation bei dem hohen Niveau dieses Turniers noch etwas Gutes zu machen, bedarf es schon einer Menge Geduld, Nervenstärke und spielerischer Reife (klingt grad überzogen, ist aber so). Und das hat das Team gezeigt: Nach vielen Niederlagen, Rückschlägen und damit spielerischen Enttäuschungen steigerte sich das Team an Tag 2 enorm, spielte viel besser auf und belohnte sich kurz vor Schluss mit einem ersten Sieg. Respekt. Mega.

 

Senioren 1 mit Luki, Paul und Julian. Hannes ist im Hintergrund wegen der Körpergrößen von Hannes und Paul leider nicht zu sehen.

Senioren 1, das reine Stahlball-Team, wurde in dieser Aufstellung auch erst am Turniervorabend final festgelegt. Dazu auch ohne Coach unterwegs und zum ersten Mal Senioren 1 – da hätte die Ausgangslage auch leichter sein können. Die vier zeigten an vielen Stellen allerdings hervorragendes Boule, schlugen beinahe das Star-Ensemble aus Baden-Württemberg und holten drei jeweils sehr überzeugende Siege. Ein paar Einbrüche und damit verbundene Lernfelder im Team-Management waren die schwächeren Aspekte – was bei einem insgesamt aber sehr hohen Niveau absolut zu verkraften war.

 

Wer weiß schon, ob Burkhard hier schon ans nächste Jahr denkt oder einfach zwischenzeitlich eingefroren ist…

Für alle Teams und vor allem Stahlball-Mitglieder roch es also insgesamt nach rosiger Zukunft bei der nationalen Boule-Elite. Wir sind stolz, so viele Leute aus unserem Verein dort vertreten zu wissen und  freuen uns wie Bo(u)lle aufs nächste Jahr!

Ein dickes Dankeschön an alle, die organisiert haben, verwaltet haben, gefahren sind und sonst supportet haben. Ein schöneres Geschenk für diejenigen, die gespielt haben, kann es nicht geben, als durch so viel Support drumherum einfach mal nur spielen zu können. Danke!

 

Man merkte Luki des Nachts an, wie viel er geleistet hatte…

Und vor allem ein dickes Dankeschön an Luki, der nicht nur mega gespielt hat, sondern auch Unmengen an Arbeit vorher gemacht hat, die die meisten wahrscheinlich nur erahnen konnten.

Danke!